Cholesterinsenker senken nicht die Sterblichkeit

„Die Ausnahme bildeten die Todesfälle. In der Bempedoinsäuregruppe starben in den etwa 40 Monaten 6,2 % der Patienten, davon 3,8 % an einem Herz-Kreislauf-Ereignis.

In der Placebogruppe waren es 6,0 % und 3,7 %. Die fehlende Wirkung in dem „härtesten“ Endpunkt ist natürlich ein Manko. Zu Bedenken ist allerdings, dass eine Senkung der Sterblichkeit auch für die anderen Statin-Alternativen bisher nicht belegt werden konnte. Bei den Statinen gelang dies auch erst in einer Meta-analyse, die die Ergebnisse mehrerer klinischer Studien zusammengefasst hatte.“

So schreibt es das Ärzteblatt und sorgt auf interessante Weise für die Wahrheit.

Um diesen Wirkstoff zu empfehlen wird mal eben darauf hingewiesen, daß es keine Studie über Statine gibt, die beweist, daß Statine (Cholesterinsenker) die Sterblichkeit senken. Erst eine Meta-Studie fand „Belege“ – aber eine Meta-Studie ist keine echte Studie sondern eine interessengeleitete Auswertung ohne Beweiswert.

Deshalb verlinke ich hier noch mal den Artikel von Dr. Bendig über Statine.

Und dann noch mal ein Hinweis auf relativ und absolut: „Sinkt die Sterblichkeit von 2 % auf 1,6 %, so ist das relative Risiko um 20 % gesunken, weil 0,4 % bezogen auf 2 % eben 20 % ergibt. Das absolute Risiko ist dagegen um 0,4 % gesunken.“

Wenn der Beipackzettel größer als der Tisch wird, sollte man misstrauisch werden

Ich habe hier ein Foto. Dieses Foto zeigt eine Tablettenschachtel und den Beipackzettel aus der Packung.

Bei großen Beipackzetteln denke ich immer, da steht drin, man stirbt nicht an der Wirkung sondern an der Nebenwirkung.

Dann wird die Entscheidung NEIN zu sagen und sich mehr auf die verbleibende selbstbestimmte Zeit zu konzentrieren vielleicht einfacher.

Cholesterinsenker helfen nicht

„LDL, das »böse« Cholesterol, wird als essenziell bei der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen. Daher scheint es logisch, es als Wirkstofftarget zu adressieren, geben auch die Autoren einer neuen Analyse zu, die heute im Fachmagazin »BMJ Evidence Based Medicine« erschienen ist. Allein, es scheint nicht zu funktionieren, zeigen die harten Daten. Das Autorenfazit nach Zusammenfassung von 35 randomisierten placebokontrollierten Studien: »In Anbetracht dessen, dass Dutzende Studien zur LDL-Reduktion keinen konsistenten Nutzen zeigen konnten, sollten wir die Validität dieser Theorie infrage stellen.«

So beginnt ein wissenschaftlicher Artikel in der Pharmazeutischen Zeitung über Forscher, die das Gegenteil belegen wollten – aber die harten Fakten sprechen komplett gegen Cholesterinsenker.

Ob sie Statine nehmen oder nicht hat keinen Einfluß auf ihr Sterberisiko und die Herzerkrankungen.

Dieses Ergebnis wird aber, wenn man nicht gezielt danach sucht, weder bei google noch sonstwo angezeigt. Da werden immer nur Studien veröffentlicht, die die harten Fakten überdecken sollen.

Nun denn, jetzt wissen Sie es!

Statine, Tod und Thesen

Dr. G. aus K. schreibt: >> Dankenswerterweise beschäftigen Sie sich im ARZNEIMITTELBRIEF vom Mai 2022 [1] noch einmal mit der Wertigkeit der Therapie der Hypercholesterinämie mit Ezetimib und/oder der Proproteinkonvertase (PCSK9)-Inhibitoren als Zusatz- oder als alleinige Therapie bei Statin-Intoleranz. Erlauben Sie mir hierzu einige Bemerkungen: …

Dass diese Medikamente aber auch bei wegen Unverträglichkeit nicht mit Statinen behandelten Patienten, die somit deutlich höhere LDL-C-Werte gehabt haben müssen, keinen Effekt auf die Mortalität (nach 5 Jahren Behandlung) und nur einen wenig höheren Effekt auf die Morbidität erzielten als bei Patienten, die schon ein Statin erhalten hatten, empfinde ich als Sensation…

Und auch die PCSK9-Inhibitoren, die einen deutlich stärkeren Effekt auf das LDL-C haben als Ezetimib, sind nicht wesentlich effektiver. Sollte die LDL-C-Hypothese, nach der die Rate kardiovaskulärer Ereignisse mit der Höhe des LDL-C linear korreliert, doch nicht stimmen, und sollten die Nicht-LDL-C-Effekte der Statine doch wichtiger sein als angenommen?“

Hier steht in einfachen Worten, daß es wahrscheinlich nicht stimmt, wenn man behauptet niedriges Cholesterin schützt vor Herzinfarkt etc.

Aber es geht vielleicht um etwas anderes: „Vor diesem Hintergrund überraschend sind dann die auf dem Review basierenden Empfehlungen. „Wenn eine weitere Risikosenkung gewünscht wird“, so wird von den Autoren freigestellt, kann der PCSK9-Inhibitor eingesetzt werden. Wer wünscht da eine weitere Risikoreduktion? Der behandelnde Arzt oder der Patient? Es geht hier um den Einsatz von ca. 1,5 Mio. €, um ein kardiovaskuläres Ereignis 1,5 Jahre bei jedem 50-100. Behandelten hinauszuzögern.“

Und weil wir gerade dabei sind, kommt hier noch eine unschöne Nebenwirkung von Statinen. Sie machen blind – vereinfacht ausgedrückt:

„Statine senken den Cholesterinwert, indem sie das Enzym HMG-CoA-Reduktase (HMGCR) hemmen. Die glei­che Wirkung haben 5 Genvarianten (SNP), die ein „Global Lipids Genetics Consortium“ vor Jahren auf oder in der Nähe des HMGCR-Gens entdeckt hat.

Jonas Ghouse von der Universität Kopenhagen und Mitarbeiter haben jetzt an der „UK Biobank“-Studie unter­sucht, welchen Einfluss die 5 SNP auf das Risiko einer Katarakt haben. Ergebnis: Jede Senkung des LDL-Cho­lesterins um 38,7 mg/dl durch den gene­tischen Score war mit einem um 14 % höheren Risiko (Odds Ratio 1,14; 95-%-Konfidenzintervall 1,00-1,39) auf die Diagnose einer Katarakt und mit einem um 25 % höheren Risiko (Odds Ratio 1,25; 1,06-1,48) für eine Kataraktoperation assoziiert.“

Die Ergebnisse sind der bisher stärkste Hinweis darauf, dass die Behandlung mit Statinen, die nach der Diagnose lebenslang erfolgt, langfristig das Risiko auf einen grauen Star erhöhen könnte.

Dieses Risiko ist in den Zulassungsstudien der Medikamente nicht aufgefallen, da die Laufzeit auf wenige Jahre beschränkt war. Die Ergebnisse von epidemio­logischen Studien waren nicht einheitlich, was an ver­schie­denen äußeren Einflüssen auf den Cholesterinwert gelegen haben könnte.“

Tierexperimentelle Studien hatten jedoch bereits vor mehr als 30 Jahren gezeigt, dass die Mittel subkapsu­läre Eintrübungen in der Augenlinse auslösen können.“

ist das interessengeleitete Forschung gewesen?

Besser kein Brilique!

Brilique mit dem Wirkstoff Ticagrelor wird aktuell gerne verschrieben, weil es angeblich „besser“ sei als ASS allein.

Ich persönlich kann nur davor warnen.

Die beste Argumentation dagegen findet sich in der Dokumentation, die Brilique+Ass und Ass allein vergleicht.

Man muß nur genau lesen, um zu sehen, daß es nur „Anhaltspunkte“ für einen Zusatznutzen gibt und dieser nur statistisch zu sehen ist.

Dennoch wurde es zugelassen…

Ich empfehle daher folgende Aufsätze

„Deeskalation“ der Plättchenhemmung bei jüngeren ACS-Patienten von Vorteil

und

Nach Herzinfarkt: In welchen Fällen Clopidogrel eine vorteilhafte Option ist

Vielleicht hilft es Ihnen bei ihren Entscheidungen.

Die signifikante Lüge in der Kardiologie

Große Überschrift „Antithrombotische Therapie mit Ticagrelor mit geringerer Mortalität assoziiert“

Was heißt das?

Zunächst einmal soll man denken, daß Ticagrelor etwas Gutes ist. Ich habe davon einen Schlaganfall bekommen und innere Blutungen. Und seitdem bin ich besonders kritisch.

Und nun steht da, Ticagrelor sei besser als …

Dazu hat man nicht selbst eine Studie durchgeführt sondern andere Studien, die völlig verschieden waren, jetzt zusammengewürfelt und dann eine Meta-Studie durchgeführt, also Papier einfach noch mal ausgewertet.

Beim Zusammenschreiben hat man dann per Statistik gerechnet und kommt dann zu Aussagen, die in der Wirklichkeit nicht belegt sind.

Da steht dann:

„Nur Ticagrelor senkt die Sterblichkeit signifikant – Gegenüber Clopidogrel reduzierte Ticagrelor die kardiovaskuläre Mortalität um signifikante 18% (HR 0,82; 95% CI: 0,72-0,92); die Gesamtmortalität war um signifikante 17% geringer (HR 0,83; 95% CI: 0,75-0,92).2

Übersetzt auf Deutsch heißt dies, real senkt Ticagrelor die Sterblichkeit nicht sondern nur die Signifikanz und diese auch nur in den Studien, die alle sehr verschieden waren.

Das hört sich schon anders an.

Was ist das Problematische daran, wie der p-Wert aktuell verwendet wird?
Das ist vor allem ein sprachliches Problem: Wenn man sagt, dass etwas statistisch signifikant ist oder nicht, wird diese willkürliche Zweiteilung als Ersatz genommen – auch von Wissenschaftlern – für einen vernünftigen Induktionsschluss. Signifikant heißt dann auf einmal automatisch, dass es einen Effekt gibt, und nicht-signifikant, dass es keinen gibt. Beide Schlussfolgerungen sind unzulässig, geradezu übermütig.“

Diese Sätze sind aus dem Artikel „Statistik nimmt den Forschern nicht das Denken ab“. Und hier geht es ja um mehr als Denken.

Es geht aber noch weiter: „Die Analyse der Sicherheitsdaten bestätigte das bekannte erhöhte Blutungsrisiko unter Ticagrelor und Prasugrel: Verglichen mit Clopidogrel war die Rate an schweren Blutungen um 27% (HR 1,27; 95% CI: 1,04-1,55) bzw. 26% (HR 1,26; 95% CI: 1,01-1,56) gesteigert.2

Man macht also einen Text und formuliert eine Überschrift, um zu suggerieren, daß man mit Ticagrelor das Risiko für kardivaskulären Tod vermindern kann. Wenn man dann an den Nebenwirkungen stirbt / verblutet, ist dies egal?

Und noch etwas?

Ticagrelor senkt laut diesem Artikel die kardiovaskuläre Sterblichkeit gegenüber Clopidogrel um 18% im Rahmen der Metaanalyse aber die schweren Blutungen nehmen bei Ticagrelor gegenüber Clopidogrel um 27% zu.

Noch Fragen?

Ich bin kein Mediziner sondern Laie und lese. Und daher schreibe ich hier auch nicht in einer unverständlichen Fachsprache sondern so, wie man es hoffentlich verstehen kann.

Niemand weiß alles, aber ich gebe wenigstens zu, daß ich mir mein Wissen immer erst erarbeiten muß und meine Grenzen kenne.

Und Mediziner sind nun mal keine Statistiker sondern lediglich eng begrenzte Fachleute und sollten sich daher auch nicht anmaßen, mehr zu wissen als aufgeklärte Patienten, die bei vielen Themen auf gleicher Augenhöhe sind oder sogar mehr wissen.

Ich habe mit Schrecken erfahren, wie schmalspurig die Medizinausbildung heute teilweise ist. Ein/e Fachmann/Fachfrau weiß von immer weniger immer mehr bis man von nichts alles weiß…

Wikipedia Artikel zu Cholesterin wurde manipuliert

Ich habe es geahnt und es wurde wahr. Als ich 2019 auf einen guten Artikel in der wikipedia zum Thema Cholesterin hinwies, der die Gefahren genau auflistete, da dachte ich schon bei mir, wann wird hier wohl alles umgeschrieben.

Jetzt ist aus dem kritischen Artikel ein Fakenews-Artikel geworden, in dem man mit allerlei „Studien“ die nichts belegen, versucht, Cholesterinsenker als gut zu verkaufen.

Daher habe ich einen Screenshot von dem jetzt verschwundenen urspünglichen Artikel gemacht, der noch in der Historie zu finden ist. Da kann man folgendes lesen:

Hier lesen sie die Wahrheit. Zumindest ist die wikipedia so transparent, dass man dies alles noch nachsehen und zeigen kann.

Selbstbestimmt leben mit Herzinfarkt und koronarer Herzkrankheit

Der Autor hatte mehrere Herzinfarkte und versuchte jahrelang gemäß den Empfehlungen der Fachärzte, der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der Pharmaindustrie zu leben.

Leider war er dabei nicht erfolgreich sondern erlitt neue Herzinfarkte.

Was nun? Weiterlesen „Selbstbestimmt leben mit Herzinfarkt und koronarer Herzkrankheit“

Statine erhöhen Risiko auf Weichteilinfektionen

„Perth – Einige Monate nach dem Beginn einer Statinbehandlung kam es in einer Kohortenstudie zu einer vermehrten Verordnung von Antibiotika, die typischerweise zur Behandlung von Haut- und Weichteilinfektionen eingesetzt werden. Die „Sequence symmetry analysis“ im British Journal of Clinical Pharmacology (2019; doi: 10.1111/bcp.14077) deutet darauf hin, dass Statine das Infektionsrisiko erhöhen. Weiterlesen „Statine erhöhen Risiko auf Weichteilinfektionen“

Neue Propaganda der Pharmaindustrie für Cholesterinsenker

Man staunt nicht schlecht. Da gibt es neue Europäische „Leitlinien“ die quasi aus jedem 2. Erwachsenen einen Fall für die Pharmaindustrie machen ohne echte Belege für die Therapien. Das riecht schlecht: Weiterlesen „Neue Propaganda der Pharmaindustrie für Cholesterinsenker“

Niedriges Cholesterin erhöht Schlaganfallrisiko

Man glaubt es nicht, wenn man es nicht selbst gelesen hat. Da wird auf deutschesgesundheitsportal.de ein Presseartikel der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) veröffentlicht mit der Überschrift „Neue Studie zeigt: Weniger Folgeschlaganfälle durch intensivere LDL-Cholesterinsenkung“

Oh denke ich bei mir, habe ich da was übersehen. Wer den Artikel liest stellt dann fest, daß darin das Gegenteil steht und nicht nur das: „Bei LDL-C-Werten unter 70 mg/dl zeigte die vorliegende Studie [1] eine 22%ige Risikoreduktion, also jeder 5. Folgeschlaganfall konnte verhindert werden. Zwar war das Risiko für Hirnblutungen in Folge in der „Niedrig-Cholesterin-Gruppe“ numerisch erhöht (18 Fälle vs. 13 Fälle in der Vergleichsgruppe), aber nicht signifikant. „Dass das Hirnblutungsrisiko unter der LDL-C-Senkung ansteigt, haben wir auch schon in anderen Studien gesehen. Wir können uns daher nicht unreflektiert der „the lower, the better“-Devise anschließen. “ Weiterlesen „Niedriges Cholesterin erhöht Schlaganfallrisiko“